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Sprechen wir über Kapitalismus, Lügen und Krieg

Zum Hintergrund unserer Krisen

Man muß keineswegs Kommunist sein, um Kapitalismus als das rücksichtslose Streben nach maximaler Gewinnausschüttung anzusehen. Fanatisches Gewinnstreben bedingt die Anwendung unbarmherziger Mittel und Methoden. Krieg ist ein solch gewinnorientiertes rigoroses Mittel. Großkonzerne und die Hochfinanz, also Kapitalisten, verdienen am Krieg, nicht am Frieden. Die bunte Republik Deutschland mischt als weltweit drittgrößter Waffenexporteur eifrig mit. Auch und gerade in Krisengebieten. Freilich nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch, und erweist sich hier als besonders williger Apologet der USA, wie einmal mehr die eskalierende Lage im Vorderen Orient zeigt.

Aktuell haben Politik und Medien in den USA sowie ihre Büttel in Europa und in den jüngste »befreiten« arabischen Staaten in auffälliger Uniformität die Visiere auf die syrische Regierung unter Präsident Baschar al-Assad gerichtet. Bei gleichzeitig zunehmend schärfer formulierten Kritik an Rußland und China - der Iran ist ja ohnehin der Beelzebub. Warum engagiert sich die westliche Wertegesellschaft so vehement gegen die syrische Regierung? Eben weil sie sich, ähnlich wie der Iran, weigert, vom Westen einverleibt zu werden und sich wie die Lemminge vor den Zug von »Freiheit und Demokratie« spannen zu lassen. Denn genau um die Eingliederung in das westliche Finanzimperium geht es den Menschheitsbeglückern. Seit Monaten buhlt deshalb die US-amerikanische Regierung im Weltsicherheitsrat – ähnlich wie zuvor im Fall Libyens – um die russische und chinesische Sympathie, um endlich die legitime syrische Regierung durch offene Militärgewalt zu Fall bringen zu können – und durch ein Marionettenkabinett zu ersetzen und damit die Vollendung der Einen Welt einen gewaltigen Schritt voran zu bringen.

Unterdessen tobt in Syrien der vom Westen manipulierte Bürgerkrieg (siehe »Syrien. Der letzte arabische Dominostein im dunklen Plan der Globalisten«, in: Euro-Kurier, Nr. 4/2012, S. 12-13.), wobei diese Bezeichnung nicht ganz zutreffend ist, denn bei dem Konflikt in Syrien handelt es sich ja nicht um einen Aufstand der einheimischen Bevölkerung. Vielmehr ist die innerstaatliche gewalttätige Auseinandersetzung ein von den NATO-Staaten organisierter Umsturzversuch, bei dem nicht zuletzt angeheuerte ausländische Söldner, die bereits beim Sturz von Oberst Gaddafi Verwendung fanden, zum Einsatz kommen. Seit Monaten werden im Rahmen der von der syrischen Armee durchgeführten Säuberungsoperationen vom Westen bzw. deren Handlanger bewaffnete Terroristen getötet. Der Sprecher des syrischen Außenministeriums, Dschihad Mughadasi, nannte kürzlich des Pudels Kern beim Namen: »Sollte die westliche und arabische Front, darunter die USA, Saudi Arabien, Katar und die Türkei, gemäß einem internationalen Abkommen die Terroristen in Syrien nicht mehr unterstützen, wird die Krise in Syrien durch Gespräche zu lösen sein.« Politik könnte so einfach sein. Nur ließe sich dann nichts mehr mit ihr verdienen.

Deshalb lügt die bundesdeutsche Qualitätspresse in gewohnter Weise. Bezüglich des Verhältnisses zwischen dem Iran und Syrien phantasierte Der Spiegel Mitte Juni von einem »Ende der Allianz«. Als »Experten« bezeichnete Propagandisten hielten es für möglich, daß Teheran bald vom »einstigen Verbündeten« abrücke. Hiervon kann in Wirklichkeit freilich keine Rede sein – ansonsten würden sich die Globalisten, wie weiter unten verdeutlicht wird, nicht über die anhaltende iranische Hilfe für Syrien echauffieren.

Unterdessen schießen sich die Lohnschreiber und Vertreter der westlichen Wertegemeinschaft auf den russischen Präsidenten ein, der sich in der Tat nicht nur politisch von ihnen gravierend unterscheidet. Die Welt polemisiert mittlerweile unentwegt gegen Rußland: Kreml wolle »westliche Helfer« als Spione verfolgen, Rußland führe einen »schmutzigen Prozeß« gegen die Punkband Pussy Riot (zu deutsch: Fotzen-Krawall) und Wladimir Putin habe in letzter Zeit mehrmals vor »orangenen Revolutionen«, die von außen unterstützt würden, gewarnt. Na und?! Mit größtem Recht hat Rußland vor wenigen Wochen die Narrenfreiheit und das Agitationsfeld sogenannter NGOs, Nichtregierungsorganisationen, auf russischem Boden empfindlich eingeschränkt. Eine derart souveräne Handhabe zum Schutze des Nationalstaats schmeckt den Globalisten nicht. Im gerade entbrannten US-Wahlkampf versucht denn auch der republikanische Herausforderer Mitt Romney mit antirussischen Ressentiments zu punkten. Für ihn bleibe Rußland ein »destabilisierender Faktor in der Weltpolitik«, der »geopolitische Feind Nummer 1«. Rußland sei »für uns kein Freund« - was allerdings gern geglaubt werden darf: Denn Moskau blockiert erfolgreich im UN-Sicherheitsrat den Drang Amerikas, Freiheit, Frieden und Wohlstand á la Irak, Afghanistan und Libyen nun auch nach Syrien - und danach in den Iran - zu exportieren.

Die Lügen über den Iran sind nach dem gleichen Muster erdacht, wie sie seinerzeit über den Irak verbreitet worden waren. Es dürfte wohl Einigkeit dahingehend bestehen, daß das Begründen eines Angriffskrieges mit Lügen, das mieseste Verbrechen ist, das eine Staatsführung begehen kann. Dies geschah am irakischen Opfer ebenso wie es gegenwärtig beim Iran Anwendung findet: es wird propagiert, das Zielland - selbstredend ein Schurkenstaat! - stelle eine Bedrohung dar, und das nicht nur für die Region, sondern für den »Weltfrieden« gar. Aus diesem Grunde müsse das Land von seinen »Unrechtsregime« befreit werden. Wie sich spätestens nach der Invasion und Besetzung des Irak herausstellte, hatte der Irak niemals über Massenvernichtungswaffen verfügt. Die Globalisten hatten diese imaginäre Bedrohung schlicht erfunden, um einen Regimewechsel zu ihren Gunsten durchführen zu können. Die selbstredend unabhängige Presse des Westens fungiert dabei als Sprachrohr und gleichzeitig als Multiplikator für diese in den politischen Giftküchen von Washington, London und Tel Aviv ausgedachten Lügen. Politiker und Journalisten sind nichts anderes als sich ergänzende Komplizen in dieser Kriegshetze. In den von ihnen dominierten Parlamenten und Medien täuschen die Globalisten die Völker. Bombardierungen der Zivilbevölkerung wurden zunächst noch als Kollateralschäden entschuldigt, inzwischen werden sie sogar als humanitäre Hilfeleistung gepriesen. Der Iran stelle mit der Nutzung der Kernenergie eine Gefahr für den Frieden dar, wohl wissend, daß das einzige Land im Vorderen Orient, welches im Besitz von Atomwaffen ist, die einzige und tatsächliche Bedrohung darstellt. Nur ist Israel sakrosankt. Deshalb geht es politisch und in den Medien auch völlig in Ordnung, daß die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) keine Inspektionen in den israelischen Atomanlagen durchführen darf. Ebenso in Ordnung ist es, wenn der Zionistenstaat ein deutsches U-Boot nach dem anderen geliefert bekommt.


Der New York Times zufolge, brachten vor wenigen Tagen drei US-Senatoren, unter ihnen der bekannte Zionist Joe Lieberman, gegenüber dem von den Amerikanern in den Thron gehobenen irakischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki ihre »Besorgnis« zum Ausdruck: iranische Flugzeuge überflögen den Irak, um die Truppen des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad mit Waffen zu versorgen. Die Nutzung des irakischen Luftraums zu diesem Zwecke stelle eine Verletzung der Resolution des UN-Sicherheitsrats dar, wußten die Besorgten anzumerken. Das mag sein. Nur als was sind dann die nachgewiesenen Waffenlieferungen aus Saudi-Arabien, Katar und der Türkei an die kriegerische Opposition in Syrien zu bezeichnen? Ganz zu schweigen von den seit Jahrzehnten anhaltenden, vielhundertfachen Verletzungen von Resolutionen des Weltsicherheitsrats durch Israel, welche den besorgten Gutmenschen keinerlei Beschwerden verursachen.


Vergangenen Monat hat die syrische Regierung darauf hingewiesen, ihre Bestände an chemischen Waffen einzusetzen, wenn fremde Truppen es wagen sollten, ins Land einmarschieren. Es wurde ausdrücklich betont, daß diese Waffen nicht im internen Konflikt zum Einsatz kommen würden. Daraufhin glaubte der noch amtierende US-Präsident Barack Obama Ende August mit einer charakteristischen Drohung an Ansehen zu gewinnen: »Aber chemische oder biologische Waffen dürfen nicht in falsche Hände fallen. Wir haben klargemacht, daß für uns eine rote Linie überschritten ist, wenn eine ganze Menge chemischer Waffen bewegt oder eingesetzt werden.« Daß ausgerechnet der Kriegsgewinnler mit Friedensnobelpreis einem souveränen Staat mit einem militärischen Angriff droht und Bedingungen diktiert, ist geradezu bezeichnend für die Arroganz und die Aggressionsabsicht der Globalisten. Der Einsatz von biologischen und chemischen Waffen durch die USA geht bis auf den unseligen Vietnamkrieg zurück, in dem Agent Orange, ein hochgiftiges chemisches Mittel zur Entlaubung von Wäldern und zum Zerstören von Nutzpflanzen, flächendeckend über das gesamte leidgeprüfte Land abgeworfen worden war. Dieser menschenverachtende Einsatz einer heimtückischen und auf Langzeitwirkung abzielenden Waffe durch die Amerikaner ist keine Ausnahme. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 wurden fingierte Briefe an diverse Journalisten und Senatoren verschickt, welche mit tödlichen Milzbrandsporen verseucht waren. An dieser hinterhältigen biologischen Waffe starben immerhin fünf Menschen. Das wesentliche dabei aber ist, daß das Anthrax aus dem Biowaffenlabor der US-Armee in Fort Detrick Maryland, dem Zentrum der biologischen und chemischen Kriegsführung, stammte! Nicht zu vergessen der Einsatz von Uranmunition durch die Amerikaner und ihre NATO-Verbündeten im Balkankrieg, sowie in den Kriegen gegen Afghanistan, Irak und Libyen. Seither erkranken Hunderttausende Zivilisten an Krebs und es kommen en masse mißgebildete Babys zu Welt. (Vgl. http://alles-schallundrauch.blogspot.com/ sowie Claus Nordbruch, Die Weltrepublik und Machtfaktor Zionismus).


Beim kürzlich in Teheran stattgefundenen Gipfeltreffen der blockfreien Staaten entblödete sich Ägyptens Präsident Mohammed Mursi nicht, die syrische Führung unter Staatschef Assad als »Unterdrückerregime« zu beschimpfen. Die Regierung in Damaskus habe »ihre Legitimation verloren«, behauptete die US-Marionette und fügte in Orwell’schem Neusprech die ihn als solche entlarvenden Worte hinzu: »Die einige Tage nach Tunesien begonnene Revolution in Ägypten war eine Säule des Arabischen Frühlings, sie setzte sich in Libyen sowie im Jemen fort und nimmt heute das Unterdrückerregime in Syrien ins Visier«. Ein Vasall aus der BRD hätte diese globalisierende Darstellung nicht öliger ausdrücken können.

 

© Euro-Kurier 9/2012


Mit freundlicher Genehmigung von Claus Nordbruch : http://nordbruch.org/speeches-essays-publications/sprechen-wir-über-kapitalismus-lügen-und-krieg