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Telegramme des Auswärtigen Amtes in Berlin, an die Kaiserlichen Missionen und Konsulate im Auslande, seit Kriegsausbruch bis 4. September, 1914
Berlin, I9. August.
vormittags.
Generalstab bekanngibt über Lüttich ; Sicheren
Meldungen zufolge waren Französische Offiziere und
Mannschaften vor Ausbruch des Krieges nach Lüttich entsandt, um
belgische Truppen im Festungskrieg auszubilden und zu unterstützen.
Mit Beginn des Krieges lag hierin Neutralitätsbruch
vor. Da schnelles Handeln geboten, wurden nicht
mobilisierte Regimenter an Grenze geworfen und gegen Lüttich in
Marsch gesetzt. '6 schwache Friedens-
....
Ereignisfotos (Meistens Postkarten)
Fotos: General Ludendorff bei Luttich...
Krieg in Belgien:
Belgien Westfront, Der Eroberer von Lüttich General von Emmich
Weltkrieg 1914-15 - Saales,
Vogesen nach der Beschießung durch die Franzosen
Berlin, I9. August.
vormittags.
.... brigaden mit etwas
Kavallerie und Artillerie haben Lüttich genommen. Erst
dort wurden sie mobil gemacht und erhielten als erste Verstärkung
ihre eigenen Ergänzungsmannschaften.
Zwei weitere eben mobil gemachte
Regimenter wurden nachgezogen. Unsere Gegner wähnten bei Lüttich
120,000 Deutsche, die Vormarsch wegen
Verplegungsschwierigkeiten nicht
fortsetzen konnten.
In Wirklichkeit Pause im Vorgehen durch erst beginnenden deutschen Aufmarsch, verursacht nachdem wichtigste Forts stürmend genommen worden.
Zur Vermeidung unnötiger Verluste
gegen Rest mit Festungsartillerie vorgegangen. Einige mit
schwächeren Kalibern beschossene Forts ergaben sich alsbald. Andere
später mit schweren Geschützen beschossene Forts in Trümmerhaufen
verwandelt, die jetzt von uns aufgeräumt und zur Verteidigung
eingerichtet als Stützpunkt für unser Heer.
Im Elsass haben am 14. zwei
Festungsbattaillone mit Geschützen und Maschinengewehren aus
Strassburg im Vogesenpass bei Schierneck unbedeutende Schlappe
erlitten.
Nach feindlichem Ueberfall von
überhöhenden Donongipfel mussten einige zerschossene Geschütze und
Maschinengewehre in enger Passstrasse liegen bleiben, dieses hat
keinerlei Einfluss auf Operation, bildet nur Warnung gegen
zwecklose Tollkühnheit.
Meldung von Tod Emmichs und
Gefangennahme Deimlings Enten. Nach englischen Meldungen
soll deutscher Regierungsdampfer auf Nyassa-See von englischen
Regierungsdampfern weggenommen sein, deutsche Besätzung angeblich
gefangen. Armierung zerstört.
Trifft Vorfall zu, so wäre dies
erneuter Beweis für Verwerflichkeit und Kurzsichtigkeit englischer
Politik und Kriegsführung, die sich nicht scheut, selbst im
Inner-Afrika, wo nur wenige Europäer den
Eingeborenen den Kampf zwischen Weissen vorzuführen und Rassenhass
anzufachen.
Englische Marine scheint
Schwierigkeiten mit Mannschaftsersatz zu haben. Kürzlich wurden in
Aberdeen deutschen Fischdampfermatrosen monatlich 40 Pfund Sterling
für Eintritt in englische Dienste geboten.
Um Belgien weitere Schrecken
des Krieges zu ersparen, hat Deutsche Regierung nach Einnahme von
Lüttich erneut durch neutrale Macht in Brüssel Bereitwilligkeit
erklärt, zu jedem möglichen Abkomen und unverzüglicher Räumung
belgischen Gebietes, so bald es Kriegslage gestattet, Belgiens
Antwort ablehnend.
Zimmermann.
Berlin, den 19. August abends.
Die fünfte französische
Kavalleriedivision wurde heute unter schweren Verlusten bei Perwez
nördlich Namur von unserer Kavallerie zurückgeworfen. Bayrische und
Badische Truppen schlugen die bis Weiller 15 Kilometer nordwestlich
Schlettstadt vorgedrungene 55. französische Infanteriebrigade,
biachten ihr grosse Verluste bei und warfen sie über Vogesen
zurück.
Zimmermann.
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- 22. August - Telegramme des Auswärtigen Amtes in Berlin, an die Kaiserlichen Missionen und Konsulate im Auslande, seit Kriegsausbruch bis 4. September, 1914
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Es kann jedoch keinen Zweifel geben, das auch durch Fehler und Veraeumnisse der damaligen Reichsregierung (u.a. des spaeteren Festhaltens an Belgien, als "Verhandlungs-Pfand", der Krieg voellig unnoetig verlaengert wurde, was schliesslich auch zum Eintritt der Vereinigten Staaten, im Jahre 1917, gegen das Deutsche Reich fuehrte! Da Deutschland im November 1918 alle "Karten" verspielt hatte, da auch bei uns die rote Revolution marschierte, musste zwanglaefig das recht schlechte Ende folgen!
Das kann auch zum Teil General Ludendorf zu "Gute" geschrieben werden, welcher seit 1916 mehr in Berlin um den Kaiser herumschwirte, als an den Fronten und am Herzen und Puls des Volkes! Hindenburg dagegen, als ein"praktischer" Feldmarschall, konzentrierte sich weniger auf die Politik, und mehr auf die Verteidigung der Heimat, an den zahlreichen Fronten! Das gewonnene Vertrauen des Paul von Hindenburg, ermoeglichte auch einen spaeteren vom Volk frei gewaehlten Reichpresidenten! (Welcher bis zum heutigen Tage, das einzige frei gewaehlte Regierungsoberhaupt der Deutschen [ ist ] !) * Siehe dazu auch: Deutschland hat keinen Friedensvertrag!
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